Abschluss
mit Bedeutung
Münster. Mit einem festlichen Gottesdienst sind am Sonntag (20.11.2005) in Münster die Feierlichkeiten zum 1.200-jährigen Bistumsjubiläum beendet worden. Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs unter dem Motto "Eine Liebesgeschichte" wurde in 110 Gemeinden des Bistums Münster ein Baum gepflanzt.
Das Jubiläumsjahr sei "ein Jahr wie kein anderes", sagte Bischof Reinhard Lettmann in seiner Predigt. "Immer wieder haben wir in festlichen Gottesdiensten die Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen gefeiert." Die Liebe Gottes mit den Menschen habe ihren "Knotenpunkt" in der Menschwerdung Gottes, so der Bischof. Diese Liebesgeschichte lehre die Christen "Anerkennung des Lebensrechtes eines jeden Menschen, Anerkennung der Würde eines jeden Menschen". So bekomme die Liebesgeschichte "Bedeutung über unser Bistum, über die Kirche hinaus für das Zusammenleben aller Menschen bei uns und in aller Welt".
Erinnerung an Jubiläumsjahr
Während des Gottesdienstes wurden die Stationen des Jubiläumsjahres noch einmal ins Bewusstsein gerufen: Der Liudger-Leuchter erinnerte an den Beginn des Bistumsjubiläums, als die Lichtstafette von Utrecht, dem Geburtsort des Bistumsgründers Liudger, unterwegs nach Münster war. Zusammen mit dem Ludgerus-Schrein aus Essen-Werden war der Leuchter am 30. März, dem offiziellen Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten, in einer Prozession in den Paulusdom gebracht worden.
Als Symbol für den Bistumstag vom 1. bis 3. Juli stand eine kleine Ausgabe des bunt leuchtenden Kreuzes des Künstlers Dieter Sieger, das während des Bistumstags am Dom hing. Ein afrikanisches Holzrelief rief die Bistumspartnerschaft mit den Diözesen in Ghana ins Gedächtnis. An die Feier der Seligsprechung Kardinal von Galens im Rahmen der Diözesanwallfahrt nach Rom erinnerte sein Primizkelch. Auch ein kleiner Setzling als Symbol für die bistumsweite Baumpflanzaktion zum Abschluss des Jubiläumsjahrs wurde vor den Altar getragen.
Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgten die Chöre der Propsteimusik Borken, das Symphonieorchester der Stadt Münster, Kantorin Christian Elting und Domorganist Thomas Schmitz unter der Leitung von Propsteikantor Thomas König.
Bäume als Zeichen der Hoffnung
Nach dem Gottesdienst pflanzten Bischof Lettmann und der münstersche Oberbürgermeister Berthold Tillmann auf dem Domplatz eine Linde. "Wer keine Hoffnung hat, pflanzt keinen Baum", hatte der Bischof zuvor in seiner Predigt gesagt. "Wir pflanzen unseren Baum im Vertrauen darauf, dass Gott uns Hoffnung und Zukunft gibt." Der Baum sei ein Zeichen dafür, dass die Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen auch in Zukunft weiter wachsen solle. "Lass diesen Baum zu einem Hoffnungszeichen werden für deine Kirche."
Das Referat Frauenseelsorge des Bischöflichen Generalvikariats und der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) stellten auf der Baustelle des Generalvikaritas neben der Überwasserkirche symbolisch einen Baum auf. Für den Glauben sei dieser Ort in der Nähe des ehemaligen Damenstiftes Liebfrauen-Überwasser von besonderer Bedeutung, sagten die Frauen. Die Stiftsdamen hätten sich neben dem fortwährenden Gebet stark gemacht für die Ausbildung von Mädchen, praktische Hilfe in Notzeiten, Armenspeisungen und die Unterstützung von Bedürftigen.
"Alles dies sind Tätigkeiten, die uns auch heute noch zutiefst überzeugen und die für die Frauenseelsorge und die KFD starke Wurzeln beschreiben." Gerade die Frauen in der Frauenseelsorge setzten auf die Hoffnung, "dass der Glaube immer wieder neu entdeckt und gelebt wird. Wir setzen darauf, dass uns diese Urkraft auch in Zukunft reiche Früchte trägt".
Text: Almud Schricke / Fotos: Michael Bönte, 20.11.2005